Nachehelicher Unterhalt als Auslaufmodell
Im heutigen Scheidungsrecht spielt die Schuldfrage keine Rolle mehr. Gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung ist für den Unterhaltsanspruch die in der Ehe gelebte Rollenteilung massgebend. Der Autor kritisiert die bundesgerichtliche Praxis, die der leichten Auflösbarkeit der Ehe eine unterhaltsrechtliche Systematik gegenüberstellt, die auf dem Prinzip der nachehelichen Solidarität beruhe. Diese Sicht stehe im Widerspruch zur gesellschaftlichen und rechtlichen Realität. Weder der Grundsatz der «nachehelichen Solidarität» noch derjenige des Ausgleichs «ehebedingter Nachteile» seien geeignet, den nachehelichen Unterhalt als Lebensstandardgarantie zu rechtfertigen. Um dieser Problematik zu begegnen, schlägt der Autor vor, de lege ferenda der individuellen vertraglichen Vereinbarung der Ehepartner bei der Eheschliessung mehr Spielraum einzuräumen. Zi.
La faute ne joue plus de rôle dans le droit actuel du divorce. Selon la jurisprudence du Tribunal fédéral, la répartition des…