Sehr geehrte Leserinnen und Leser

Es ist Reisezeit. Sie fällt aber nicht nur mit Debatten über die Hitze, sondern auch hitzigen Debatten zusammen. Soll man reisen? Wie viel? Wie oft? Womit? Zu welchem Zweck? Beruflich oder privat? Die Reise ist auf dem Prüfstand. Zwischen neuen Mobilitätskonzepten, (vermeintlichen) Kompensationszahlungen für Emissionen, Annahme des Klima- und Innovationsgesetzes, Nützlichkeits- und Effizienzerwägungen, Staus und Klebemitteln auf den Strassen ist sie zum Zankapfel geworden.

Nun ist das Austarieren von individueller Freiheit und – jeweils unterschiedlich definiertem – Allgemeininteresse an sich wahrlich nichts Neues. Der Streit um Reisen im Besonderen und Mobilität im Allgemeinen ist aber für jede Person alltäglich und permanent konkret erfahrbar und einer Beurteilung aus eigener Warte zugänglich. Mobilitätswünsche, -bedürfnisse und -erwartungen sind stark individualisiert und in hohem Masse subjektiviert. Entsprechend vielgestaltig sind die…