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From the magazine SJZ-RSJ 14/2022 | S. 689-689 The following page is 689

Sexuelle Belästigung: bessere Daten­erhebung, Prävention und gesetzlicher Schutz

Der vom Bundesrat verabschiedete Bericht «Sexuelle Belästigung in der Schweiz: Ausmass und Entwicklung» hält fest, dass die statistische Erfassung der unterschiedlichen Arten an sexueller Belästigung noch verbessert werden kann, und unterstreicht die Wichtigkeit, Betroffene zu unterstützen. In neun von zehn Fällen sind dies Frauen, 95% der Beschuldigten sind Männer. Kinder und Jugendliche sind zunehmend im virtuellen Raum von sexueller Belästigung betroffen.

Der Bundesrat erinnert in diesem Zusammenhang an die gesetzliche Pflicht der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Angestellte vor sexueller Belästigung zu schützen, und betont, dass bereits Präventionsmassnahmen umgesetzt werden würden; Richtlinien gegen sexuelle Belästigung, Schulungen für Führungskräfte, die Information der Mitarbeitenden und externe Beschwerde- oder Vertrauensstellen seien jedoch auszubauen. Zusätzlich prüft man derzeit, ob das Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labor Organization [ILO]) zur «Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt» (ILO C190) ratifiziert werden soll.