Die Fachkommission zur Beurteilung gefährlicher Straftäter nach Art. 62d Abs. 2 StGB

Selten hat ein einzelnes Delikt den Strafvollzug in der Schweiz derart beeinflusst wie das Tötungsdelikt an einer jungen Frau im Herbst 1993 im zürcherischen Zollikerberg. Die Tat wurde durch einen verwahrten Gewalt- und Sexualtäter begangen, der sich im Hafturlaub befand. Auf einen Schlag stand der Umgang mit gemeingefährlichen Tätern im Zentrum der öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung. Der bisherige Strafvollzug wurde massiv kritisiert. Er sei einseitig auf die Resozialisierung gerichtet und vernachlässige das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung. Als unmittelbare Folge der Bluttat sperrte der damalige Justizdirektor des Kantons Zürich den Urlaub für alle Strafgefangenen, die sich wegen eines Tötungs- oder Sexualdeliktes im geschlossenen Vollzug der Strafanstalt (heute: Justizvollzugsanstalt Pöschwies) befanden. Gleichzeitig…